Über Sinn und Unsinn des EU-Reifenlabels wurde schon viel in der Presse diskutiert. Was aber nicht ausreichend kommuniziert wird: Für Winterreifen gelten die gleichen Kriterien, wie für Sommerreifen. Unsinn. Bei einem Event im Rahmen der „Continental-Winter-Roadshow“ konnte ich hinter die Kulissen schauen. Eine Präsentationsfolie bringt diese Informationsschieflage auf den Punkt:

Die Analogie zu einer Fussballmannschaft macht transparent, warum das Label nur bedingte Aussagekraft hat und ohne weitere Informationen keine echte Kaufentscheidung ist.

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Die wichtigen Informationen über die „Verteidigung“ fehlen. Eigentlich gerade das, was einem bei einem Winterreifen interessiert.

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Wie man sieht, wird bei einem vergleichbaren Reifenpaar der Winterreifen schlechter bewertet. Klar, denn ein Winterreifen ist bei den Sommereigenschaften natürlich im Nachteil.

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Hier sieht man, was die Abstufung der einzelnen Klassen/Buchstaben eigentlich bedeutet. Hier für den Rollwiderstand, Nassgriff und Außengeräusch…

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…sowie für den Verbrauch. Ist es Ihnen aufgefallen? Die Klasse „D“ fehlt. Also gibt es nur „grüne“ Felder (Klasse A bis C), sowie rot gefärbte (Klasse E bis G).

FAZIT:
Wenn sie bereits Reifen eines Herstellers montiert haben und vergleichbare „Nachfolgereifen“ haben wollen, ist das Label ein erster Anhaltspunkt dafür, ob das vom Händler angebotene Modell mit dem aktuellen vergleichbar ist. Wer einen Herstellerwechsel vornehmen will, der muss / sollte unbedingt die gängigen Vergleichstests von ADAC und den Automobilzeitschriften nutzen, um den Reifen mit den präferierten Eigenschaften zu finden. Und bleiben Sie skeptisch!